JM grottenstuhl

MICHAEL VON JAKUBOWSKI (IDEE)

fortino


... wann die ersten grottenmöbel entstanden sind, lässt sich nicht genau datieren, schon in der renaissance wurden sie für die künstlichen grotten der schlösser und deren gärten entworfen.

thomas chippendale entwarf einen grottenstuhl, der 1762 in ‚design for garden seats‘ veröffentlicht wurde.

dokumentiert sind lediglich die entwürfe der venezianer, die die ausgefallenen möbelstücke oft als auftrag für ganze muschelzimmer ab 1890 herstellten, in den zwanziger jahren posierte die dichterin edith sitwell auf einem grottenstuhl für ,vogue‘. helena rubinstein bestückte ihren salon mit einem ausgefallenen und seltenen tête-â-tête-doppelsitz und otto dix plazierte grottenstühle in einigen seiner gemälde.

grottenmobiliar lässt sich in zwei arten einteilen: die vermutlich ältere linie ist holzfarben, die andere ist mit einer polimentversilberung versehen, die gelüstert (gefärbt) wurde. die formensprache ist eindeutig mediterran und lässt sich, wenn man genauer hinsieht, sogar produktionstechnisch systematisieren.

es bedarf einer grossen handwerkskunst, solch ein möbel zu bauen und zu fassen. unser grottenstuhl hat die klassische form des 19. jahrhunderts und ist in zwei varianten erhältlich - die weisslich gefasste variante, bei der das holz teilweise sichtbar bleibt und die, die nach venezianischen vorbildern mit einer poliment-versilberung versehen ist, die farblich gelüstert wurde.


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